Eine fünfköpfige Jury vergibt im Internationalen Wettbewerb den Hamburger Kurzfilmpreis, dotiert mit 3.000 Euro sowie den mit 2.000 Euro dotierten Deframed Preis an einen Film, der auf poetische, formale, analytische und unkonventionelle Art und Weise mit der Wirklichkeit umgeht und dabei zukunftsweisend alle Regeln ignoriert. Außerdem vergibt sie den Hamburger Kandidaten für die Preiskategorie "European Short Film" der Europäischen Filmakademie. Die Jury 2024 ist:
Manuel Abramovic ist 1987 in Buenos Aires geboren und lebt und arbeitet als Filmemacher und Künstler in Berlin. Seine Filme wurden weltweit ausgezeichnet, darunter Blue Boy (Silberner Bär der Berlinale und Deutscher Kurzfilmpreis 2019), Soldier (Berlinale 2017) und Pornomelancolia (Beste Kamera beim San Sebastian Film Festival). Er war Mitglied des Berlinale Talents Selection Committee 2019 und 2020 und ist Mitglied der Deutschen Filmakademie. Neben seiner Arbeit als Regisseur ist er als Filmmentor und Dozent an verschiedenen Filmschulen und Universitäten tätig. Seit 2021 leitet er »DIP: Documentary, Intimacy, and Staging«, ein einjähriges Online-Programm für internationale Künstler:innen und Filmschaffende.
Aboozar Amini absolvierte eine Ausbildung als bildender Künstler an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam und erhielt seinen Master of Fine Arts in Film an der London Film School. Er ist Alumnus der IDFA Academy, des Berlinale Talent Campus, der Cannes Cinéfondation La Résidence und Stipendiat der Akademie der Künste in Berlin. Seine Arbeiten umfassen Videokunst, Dokumentarfilme und Spielfilme, die darauf abzielen, die Fassaden der Realität zu inszenieren und zu transzendieren, um unter ihre Oberfläche zu kriechen. Sie laden uns ein, eine nuancierte Wahrnehmung der Welt zu erkunden.
Flóra Anna Buda wuchs in einem künstlerischen Umfeld außerhalb von Budapest auf. Ihr Interesse für Mode, Zeichnen und Geschichtenerzählen führten sie zur Animation. Ihr MOME-Abschlussfilm Entropia wurde auf der 69. Berlinale uraufgeführt und gewann den 33. Teddy Award. Sie war Praktikantin bei Miyu Productions, wo sie später ihren ersten professionellen Film 27 in Koproduktion mit Boddah drehte. Der Film wurde auf dem Festival de Cannes uraufgeführt, wo er die Goldene Palme für Kurzfilme gewann. Anschließend gewann sie den Crystal du Court Métrage in Annecy und noch viele Wettbewerbe mehr. Derzeit entwickelt Buda neue Projekte. Eines ihrer Hauptziele ist es, weiterhin vielfältige Universen zu erschaffen, ehrliche Geschichten zu erzählen und künstlerische Projekte aus ihrem aktuellen Interesse heraus zu kreieren – immer mit einem offenen Geist.
Lucía Salas ist eine argentinische Autorin, Programmgestalterin und Filmemacherin und lebt in Spanien. Sie ist Mitherausgeberin des Filmmagazins La vida útil, Programmgestalterin bei Punto de Vista und Woche der Kritik, Dozentin im Studiengang für Kuratieren an der Elías Querejeta Zine Eskola. Sie arbeitete unter anderem mit Con Los Ojos Abiertos, Jugend ohne Film, Viennale, IFFR's Critic's Choice, DocumentaMadrid, DocLisboa und Margenes zusammen. Sie war Co-Regisseurin des Non-Fiction-Films Implantación (2016) und mehrerer Kurzfilme in Zusammenarbeit mit LaSiberia Cine. Sie studierte Bild- und Tondesign an der Universität von Buenos Aires, hat einen MA in Ästhetik und Politik von CalArts (dank eines Fulbright-Stipendiums) und ist derzeit Doktorandin im Kommunikationsprogramm der Filmabteilung der Universitat Pompeu Fabra.
Greta Snider dreht Filme, seit sie diese Kunstform am Antioch College in Ohio entdeckte. Sie zog nach San Francisco, um sich der florierenden Low-Budget-Experimentalfilmszene anzuschließen, wo sie noch immer Filme dreht, vorführt und über das Kino lehrt. In ihrer Arbeit verwendet Snider eine Kombination aus Original- und Archivmaterial, um ein nicht-fiktionales Kunstkino mit einem persönlichen Ansatz zu schaffen. Ihre 16-mm-Einzelbildfilme stützen sich stark auf den kreativen Einsatz der Montage, wobei sie in einer Reihe von kurzen Essayfilmen Persönliches und Historisches miteinander verwebt. Ihre stereoskopischen Performances und Installationen nutzen die Materialität von Film und Familienfotos, um Themen wie Erinnerung, Verlust und persönliche Geschichten in einer intimeren, affektiven Erfahrung neu zu gestalten. Sie zeigte ihre Filme in Museen auf der ganzen Welt, aber auch in Bars, Gassen und sogar auf einer internationalen Rave-Party in einem Penthouse im Tokioter Stadtteil Shibuya. Snider lehrt experimentelles Filmemachen an der San Francisco State University, wo sie auch für The Archive Project arbeitet.