This is Not a False Alarm
This is Not a False Alarm
Metche Jaafar | 2019 | Photography on Fabric
Der Dezemberaufstand am 16. Dezember ereignete sich in einer Situation der Desillusionierung und Verzweiflung und gab neue Hoffnung, nachdem der Effekt früherer Aufstände wegen der Nicht-Beachtung durch die Medien nachgelassen hatte. Die hier gezeigten Bilder bieten eine subjektive visuelle Darstellung der Ereignisse, die keinerlei Anspruch auf Objektivität erhebt und das emotionale Gewicht des Aufstandes einfängt. Sie dienen als wichtige Dokumentation der Geschichte unseres Landes, ähnlich wie ein visuelles Tagebuch. Bei früheren Erhebungen hat die Betonung von Bildern gegenüber dem Inhalt der Proteste einen beunruhigenden Trend fortgesetzt, der heute durch die Verbreitung von Gewaltbildern in den Medien noch verstärkt wird. Ich erkannte das Potenzial solcher Bilder zu desensibilisieren und von der Teilnahme abzuschrecken, und wollte dem entgegenwirken, indem ich Bilder von Leben, Hoffnung und Solidarität innerhalb einer vielfältigen Gemeinschaft zeigte. Ich wollte die Werte bekräftigen, die diese Revolution ausgelöst haben, und eine visuelle Erinnerung an die Ereignisse bewahren, die unseren Widerstand gegen die Diktatur in Gang gesetzt haben. Mir ging es darum, dass sich die Betrachter mit diesen monochromen Bildern auseinandersetzen und ihre Farben auf die Szenen projizieren, um sie zum Nachdenken über ihr persönliches Engagement und die möglichen Folgen von Untätigkeit anzuregen. Ich wollte, dass sie über die drohende Gewalt und ihre Auswirkungen auf Einzelne und Gemeinschaften nachdenken, um Empathie und Selbstreflexion zu fördern. Für uns, die wir direkt beteiligt waren, waren die Proteste ein zutiefst persönlicher Schrei nach Veränderung, der von unseren Häusern, unseren Angehörigen und zahllosen anderen Menschen ausging, die sich solidarisch zeigten und eine bessere Zukunft für kommende Generationen forderten.
Metche Jaafar ist in Khartum, Sudan, geboren und aufgewachsen und arbeitet als Architektin, bildende Künstlerin und Geschichtenerzählerin. Ihre Leidenschaft gilt dem Schnittfeld zwischen Folklore, Kunst und Kultur. Inspiriert von renommierten Fotografen wie Mary Ellen Mark und anderen, entwickelte Metche eine tiefe Affinität zu Fotojournalismus und Dokumentarfotografie und konzentriert sich darauf, Geschichten rund um soziale, politische und frauenpolitische Themen einzufangen.
Since the December uprising on the 16th, hope was rekindled amidst a backdrop of disillusionment and despair following the waning impact of previous uprisings due to media neglect. The images presented here offer a subjective visual narrative of the events, devoid of any claims to objectivity, capturing the emotional weight of the uprising. They serve as a vital documentation of our nation's history, akin to a visual diary. In previous uprisings, the emphasis on images over the substance of the protests perpetuated a troubling trend, amplified today by the prevalence of violent imagery in the media. Recognizing the potential of such imagery to desensitize and dissuade participation, I aimed to counter this narrative by showcasing images of life, hope, and solidarity within a diverse community. I intended to reinforce the values that ignited this revolution and preserve a visual memory of the events that galvanized our stance against dictatorship. I wanted viewers to engage with these monochrome images, projecting their colors onto the scenes, prompting reflections on personal involvement and the potential repercussions of inaction. I wanted them to contemplate the imminent violence and its impact on individuals and communities, fostering empathy and introspection. For us directly involved, the protests represented a deeply personal outcry for change emanating from our homes, our loved ones, and countless others standing in solidarity, demanding a better future for generations to come.
Metche Jaafar was born and raised in Khartoum, Sudan, and works as an architect, visual artist and storyteller. She is passionate about the intersection between folklore, art and culture. Inspired by renowned photographers such as Mary Ellen Mark and others, Metche developed a deep affinity for photojournalism and documentary photography and focuses on capturing stories around social, political and women's issues.